Goeie Dag (Guten Tag
auf Afrikaans),
Seit bereits einem Monat bin ich in Südafrika und habe mich schon gut
eingelebt, so dass uns jetzt der Alltag voll im Griff hat. Mir geht es hier
sehr gut und es macht super Spaß an der Schule, mit meiner Projektpartnerin
Solveig, zu arbeiten.
Unsere Tage verlaufen meisten nach einem grundlegend gleichen Ablauf,
der doch jeden Tag neue Überraschungen für uns bereit hält. Ein kleines
Beispiel solcher Überraschungen sind die Kinder, die in jeder Pause, egal ob
gutes oder schlechtes Wetter, immer mit mir spielen und/oder in meiner Nähe
sein wollen und beflügeln einen mit ihrer dauerhaften, guten Laune. In den
Sportstunden machen alle Kinder aufmerksam mit und freuen sich, wenn sie etwas
Bewegung neben dem Schullalltag bekommen. Auf Grund der Klassengrößen von min.
35 bis zu über 70 Schülern teilen Solveig und ich die Klassen immer in Jungs
und Mädchen auf, wobei wir versuchen trotzdem die selben Aufgaben und/oder Spiele
mit den Kinder durchzuführen. Die Spiele "Bambure" (Plumpsack) und
"Who is scared of the
lion" spielen die Kinder am liebsten und einige Klassen wollen
diese Spiele die ganze Stunde über durchspielen.
Markdag

Am 4.9 war der "Markdag" (Markttag) der siebten Klassen.
Dieser ist der Abschluss einer Projektes, bei dem die Schüler das erste Mal
etwas über Marktwirtschaft erfahren und das Erlernte dann beim Markdag
umsetzten möchten. Beim Markdag bringt jede Schülerin, jeder Schüler etwas zum
Verkaufen an die anderen Klassen mit, was größtenteils Gebäck oder Süßigkeiten
waren. Ein Schüler hat aber auch kleine, geführte Ritte auf seinem Pferd
angeboten. Bei dem Aufbau der Verkaufsstände haben wir die einzelnen
Kleingruppen tatkräftig unterstützt und bei den letzten organisatorischen Problemstellen
geholfen. Nachdem es zur Pause geklingelt hat, begann der Verkauf der Waren,
bei dem jede Kleingruppe auf ihre Art und Weise versucht hat, so viel Kundschaft
wie möglich zu bekommen. Am Ende wurde der Verkauf zu einer großen Party der
ganzen Schule, bei der einige Mädchen und Jungen ihre Tanzkünste zum Besten
gaben. Natürlich haben wir auch etwas von den angebotenen Sachen gekauft und
auch einen Ritt gewagt. Am Ende waren alle von dem Markdag begeistert und zogen
eine positive Bilanz.
Boatrace

Letztes Wochenende (11.-13.09) war in Port Alfred (ca. 220 km von
Jeffreys Bay entfernt) das Boatrace-Festival. Bei dem es eigentlich um
Ruderrennen zwischen Universitäten über den Fluss in Port Alfred geht. Mittlerweile
ist dies allerdings zur größten Studentenparty Südafrikas geworden, zu der
Studenten aus dem ganzen Land anreisen. Wir sind zum Boatrace gefahren, da dort
ebenfalls zwei Freiwillige untergebracht sind und die uns zur Party eingeladen
haben. Allerdings sind nicht nur wir der Einladung gefolgt sondern auch alle
andern Einsatzstellen, außer Bulungula, da es für sie schwer ist, aus ihrem Dorf
heraus zukommen. Somit war das Boatrace das erste Treffen der Freiwilligen in
Südafrika und dementsprechend haben wir sehr viel geredet und erfahren, dass
alle anderen auch mit ihrer Einsatzstelle zufrieden sind und sehr viel Spaß mit
den Kindern haben. Wie es sich für ein Festival gehört, haben wir natürlich alle
zusammen auf dem Festivalgelände
gezeltet und gefeiert. Sonntagmorgen haben wir uns dann wieder auf den
Rückweg nach Jeffreys Bay gemacht, auf dem wir noch in Port Elizabeth gehalten
haben, um die beiden Nachkömmlinge herzlich Willkommen zu heißen. In Jeffreys
Bay angekommen, haben wir uns alle erst einmal auf unser Bett gefreut, da wir an
diesem Wochenende nicht wirklich viel Schlaf bekommen haben.
P.E.

Dieses Wochenende waren wir in Port Elizabeth (P.E.) um die
Freiwilligen dort vor Ort zu besuchen. Schön war auch, dass es die beiden 'Freiwilligen
aus Port Alfred ebenfalls zum Treffen geschafft haben, so dass wir insgesamt
16. Freiwillige waren. Samstagmorgens habe ich mit noch 6 weiteren Freiwilligen
am Parkrun von P.E. teilgenommen. Dieser Lauf geht über eine Länge von 5 km,
und startet jeden Samstag um 8 Uhr. Die Laufstrecke geht bis zum Drehpunkt
über die Strandpromenade und danach dann für die Hälfte des Rückweges über den
Strand entlang. Nach dem Run und einem leckeren Frühstück in einem Restaurant
an der Beach Front sind wir ins WM-Station von P.E. zum Pokal-Finale der Kaiser
Chiefs gegen Ajax Cape Town gegangen. Die Stimmung ist eine ganz andere als in deutschen
Stadien, denn die Südafrikaner feiern um das Spiel herum eine große Party und
durch die ganzen Vuvuzelas bekommt das Spiel seine ganz eigene Atmosphäre, die
einem Gänsehaut bereitet. Die meisten Fans waren für die Kaiser Chiefs, wodurch
das Stadion in schwarz-gelb geleuchtet hat. Leider haben die Kaiser Chiefs das
Spiel mit 0:1 verloren, was die Partystimmung jedoch nicht gedrückt hat, sodass die Party nach Spielende noch weiter gefeiert wurde. Von der
Partystimmung gepackt sind wir alle 16. abends zusammen feiern gegangen und
haben so den Tag ausgeklungen. Am Sonntagvormittag sind wir dann wieder nach
Hause gefahren und haben uns in der Fountains Mall eine Gesangseinlage von
einem Sohn einer Lehrkraft an Nikos und Alenas Schule angehört. Zu Hause
haben wir uns dann wie auch das Wochenende vorher noch mal gut entspannt und so
unser Wochenende ausklingen lassen.
Soweit ein weiterer Einblick in den Alltag in Südafrika und ein paar
Highlight der letzten Wochen.
Ich wünsche euch noch einen goeie dag.
Euer Nils