Und wieder grüßt der Nils aus dem südlichsten Land Afrikas.
Wie eigentlich schon der Titel dieses Blogeintrages erklärt
geht es um zwei unbeschreibliche Erlebnisse, die ich jedoch trotzdem versuch zu
beschreiben, damit ihr einen weiteren Blick in mein Leben hier in Südafrika
erhaltet.
Wandern im Tsitsikamma:
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Wandertruppe |
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Tsitsikamma |
Vom 2.10 bis zum 10.10 waren hier Frühlingsferien und somit
machten wir uns mit Deon, einem Lehrer von mir und unsere Ansprechperson am Mittwoch
den 7.10 früh morgen auf den Weg in das Tsitsikammagebirge. Das
Tsitsikammagebirge liegt ca. eine Autostunde westlich von Jeffreys Bay an der
Garden Route. Gegen 8:30 erreichten wir unseren Einstiegspunkt zum Wanderweg.
Nachdem Deon den Papierkram wegen unserer Übernachtungen in den Hütten, auf
Afrikaans Huts genannt, geklärt hatte, ging es auch schon auf unsere erste
Etappe. Die erste Etappe war sieben Kilometer lang und führte größtenteils nur
bergauf ins Gebirgsinnere. Dabei sind wir an Baumplantagen und Grassteppen
vorbei gelaufen, bis wir in einen Wald kamen, in dem nach ca. 1,5 km unser
erstes Hut lag. Somit hatten wir die erste Etappe noch vor dem Mittag geschafft
und konnten uns auf der Keurbos Hut für den nächsten Tag ausruhen. An unserem ersten
Abend genehmigten wir uns einen leckeren Braai über offenem Feuer und genossen anschließend
die Wärme des Feuers. Am nächsten Tag ging es gegen 9 Uhr los zur zweiten
Etappe. Diese führte uns über 12 Kilometer vorbei an Flüssen, Grassteppen,
Felsformationen und durch einen Dschungel. Dies war ganz besonders, da der
Dschungel voller Leben war und wir von überall her Vogelgezwitscher hörten und
dort eine einzigartige Atmosphäre zu genießen war. Unser Mittagessen, welches
aus zwei Minuten-Nudeln und Trockenfrüchten bestand, nahmen wir direkt neben
einem Fluss ein. Nach der Mittagspause begegneten wir einer Schlange, auf die
Niko fast draufgetreten wäre. Alena, die hinter Niko ging meinte nur:"Oh
wie cool!" Jedoch nahm Deon uns die Freude über unsere erste Schlange als
er sagte, dass diese eine Puff Adder gewesen war, die giftigste Schlange
Südafrikas. Nach einem kleinen Glücksmoment, dass keiner sie berührt hat gingen
wir weiter und erreichten gegen 17 Uhr unsere zweite Hütte das Heuningbos Hut.
Dort sind wir nach einer kalten Dusche und einem guten Suppenabendessen ganz
schnell in unser Schlafsäcke gefallen und haben kraft für den nächsten Tag
gesammelt. Die dritte Etappe war die längste und ging über 14 km zur Sleepkloof
Hut. Auf dieser Etappe mussten wir zwei Anstiege auf zwei Gebirgskämme
meistern, bevor wir nachmittags an der Hütte mit einem atemberaubenden Blick
belohnt wurden. Auch auf dieser Etappe gingen wir durch mehrere Dschungel,
Grassteppen und Farnenwälder. Die Hütte bestand wie auch die zwei zuvor aus
einer Holzhütte mit mehreren Schlafräumen mit dreistock Betten, einer
überdachten Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten, kalten Duschen und Toiletten. Da
es unser letzter Abend in den Bergen war genossen wir es noch im Schein des
Feuers Karten zuspielen und nachts den Sternenhimmel mit Sternschnuppen zu
beobachten. Am darauf folgenden Morgen mussten wir noch einmal drei Kilometer
laufen, bis wir das Ende unserer Wanderung erreicht haben. Das Ende lag an einer
Raststätte der N2 (Küstenautobahn), an der wir uns erst einmal einen heißen Kaffee
genossen und dann auf Deon warteten, der das Auto von unserem Einstig holen gegangen
war. Zu Hause angekommen waren wir so müde und erschöpft, dass wir trotz super guten
Wetters uns dazu entschlossen haben schlafen zu gehen.
Prize-giving:
Am 29.10 veranstaltete meine Schule eine Preisverleihung für
tolle Leistungen und Engagement der Schüler in diesem Schuljahr, in der
Community Hall von Humansdorp. Dafür wurde bereits zwei Tage vorher mit den
Schülern, die einen oder mehrere Preis/e bekamen, geprobt und die Hall für den
großen Abend hergerichtet. Wir waren zu der Preisverleihung ebenso wie die
ganzen Eltern eingeladen und wir kamen dieser natürlich mit Freude nach. Die Veranstaltung
begann um 19 Uhr mit einer Rede der stellvertretenen Schulleiterin Mrs. Lippert
und einer Gastrednerin. Danach wurden die Jahrgänge 1-3 Klassenweise geehrt,
wobei es für einige Kinder das erste Mal war auf einen großen Bühne vor einer
vollen Halle zustehen. Dementsprechend war die Stimmung vorher und auf der
Bühne sehr aufgeregt, aber auch von Freude durchzogen. Nach den Jahrgängen 1-3
wurden die Jahrgänge 4-6 geehrt, bei denen jedoch nicht mehr Klassenweise die Ehrung
vorgenommen wurde, sondern Jahrgangsweiße stattfand. Dem zu folge gibt es über
das Schuljahr hinweg einen schulinternen Wettkampf, wer der oder die Beste im
Jahrgang ist, was einige Schüler und Schülerinnen anspornt. Auf die Ehrung für
gute Leistungen im Unterricht wurden Die Schüler und Schülerinnen mit
Verdiensten im Namen der Schule ausgezeichnet. So gab es z.B. Ehrungen für
tolle sportliche Leistungen in den Schulmannschaften, der Lese- und
Buchstabierwettkämpfe auf nationaler Ebene und der Schülerlotsen. Darauf folge
eine weitere Rede von Mrs. Lippert, in der sie Solveigs und meinen Freiwilligendienst
an der Schule ankündigte und uns am Ende auf die Bühne rief. Dies war ein sehr
besonderer Augenblick, denn als wir aufgerufen wurden fingen alle Kinder an zu
klatschen und vor Freude zu rufen, so dass ich dieses Gefühl dabei nicht anders
als Gänsehautmoment beschreiben kann. Jedenfalls bekamen auch wir beide eine Urkunde
für unser Wirken im Schulalltag. Als ich mich dafür bedanken wollte, folgte der
nächste unbeschreibliche Gänsehautmoment, denn als ich die Halle auf Afrikaans
begrüßte, wurde ich auf Deutsch zurück gegrüßt, denn in einigen Regenstunden
haben wir auch einigen Klassen ein wenig deutsch beigebracht. Dieser Abend hat
mir mal wieder gezeigt, wie wir bei den Kindern angekommen sind und sie uns
schon richtig ins Herz geschlossen haben. Natürlich ist es genau so auch anders
herum. Diesen unvergessliche Abend wurde mit einem kleinen Plausch mit den
Lehrern und einem kleinen Snack beendet.
Ich hoffe euch hat dieser Blogeintrag über diese, eigentlich
unbeschreiblichen Erlebnisse gefallen. Soweit erst mal etwas aus dem Leben hier
in Südafrika . Mehr gibt es wieder im nächsten Blogeintrag.
Viele liebe Grüße und goeie dag
Euer Nils
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